rezension

[Rezension] Cara Delevingne: Mirror, Mirror

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Ich oute mich mal: Ich bin Cara- Fan. Meiner Meinung nach ist sie ein tolles Model und eine ziemlich gute Schauspielerin. Allerdings beeindruckt mich am meisten die Art, wie sie sich gibt. In den Medien wirkt sie auf mich total ungezwungen und einfach sie selbst, als könne jeder mit ihr einfach mal was trinken gehen und als würde sie wirklich zufrieden sein mit dem, was sie tut. Ich finde das so faszinierend und natürlich war mir sofort klar, dass ich ihre Autorenfähigkeiten unter die Lupe nehmen muss. Und was soll ich sagen? Sie ist ein Allroundtalent!


Klappentext:

FREUND. LOVER. OPFER. VERRÄTER.
WEN SIEHST DU, WENN DU IN DEN SPIEGEL SCHAUST?

Red, Leo, Rose und Naomi sind Außenseiter an ihrer Londoner Schule – die einen sicheren Hafen in ihrer Band gefunden haben. Ihr Leben ist alles andere als perfekt, aber ihre Musik verbindet sie, und sie sind gespannt, was die Zukunft für die Band Mirror, Mirror bereit hält.
Doch dann verschwindet Naomi und wird später bewusstlos aus der Themse gezogen. Ihre Freunde sind erschüttert und verwirrt. War es ein Unfall – oder ein missglückter Selbstmordversuch, wie die Polizei glaubt? Wenn sie Probleme hatte, warum hat sie ihnen nichts davon gesagt? Wie gut kennen sie ihre Bassistin eigentlich – und einander?
Um zu verstehen, was mit Naomi passiert ist, müssen Red, Leo und Rose sich schließlich ihren eigenen dunklen Geheimnisse stellen und das, was sie fühlen, mit dem, was sie der Außenwelt zeigen, in Einklang bringen.

Details:

* FISCHER Taschenbuch * 368 Seiten * Taschenbuch * 14,99€ * Erschienen am 05.10.17 *


Bevor das Buch erschienen ist, fiel es mir auf den einschlägigen Social Media-Kanälen direkt ins Auge. Klar, das quietschgelbe Cover ist ja auch kaum zu übersehen. Wirklich schön im eigentlichen Sinne finde ich es zwar nicht, aber es macht definitiv neugierig und zieht die Blicke auf sich. Was will man als Autor mehr? Direkt am Erscheinungstag lief ich alle Buchhandlungen ab, aber es war nichts zu machen– keine hatte es vorrätig und ich war schier am Verzweifeln. Ich wollte es. Ich brauchte es! Und einen Tag später besaß ich es endlich. Es konnte losgehen!

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Red war immer eine Außenseiterin, gehörte nie richtig dazu. Bis sie mit Rose, Naomi und Leo eine Band gründete. Eher aus Zwang heraus fanden sich die vier Jugendlichen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Doch irgendwie passte es. Red war ein Naturtalent am Schlagzeug, Naomi die weltbeste Bassistin, Leo ließ Mädchenherzen höher schlagen, sobald er an den Saiten seiner Gitarre zupfte und Rose rundete die ganze Sache mit ihrer Stimme ab. Mirror, Mirror war geboren! Und es lief wirklich gut mit der Band und auch die vier untereinander fanden immer mehr zu einer eingeschworenen Truppe zusammen– bis Naomi plötzlich wochenlang verschwand und dann bewusstlos aus der Themse gezogen wird. Die Polizei geht schnell von einem Selbstmordversuch aus, doch das wollen die drei verbliebenen Freunde nicht glauben und so machen sich vor allem Red und Naomis Schwester Ashira daran herauszufinden, was der jungen Bassistin zugestoßen ist, doch dabei stehen nicht nur die Band und ihre Freundschaften auf dem Spiel…

Mirror, Mirror kommt im ersten Augenblick als Coming-of-Age-Roman um die Ecke, aber es steckt so unfassbar viel mehr dadrin! Die Hauptstory könnte auch locker als Jugendthriller oder -krimi gelten, aber auch sonst bietet dieses Buch so viel, was ich im ersten Moment wirklich überhaupt nicht erwartet habe. Ich bin absolut geflasht, von dem, was da alles drin steckt!

Der Hauptstrang der Geschichte dreht sich vorwiegend um die Suche nach Antworten, was mit der jungen Naomi geschehen ist. Prinzipiell fand ich es gut erzählt, es gab ein paar Kniffe, wobei ich aber sagen muss, dass dieser Teil ziemlich vorhersehbar war. Wirklich begeistert haben mich eher die Neben- und Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere. Jeder einzelne von ihnen hat so viel Persönlichkeit, trägt ein großes Stück zur Erzählung bei und hat sein Päckchen zu tragen. Mit jeder Seite taucht man tiefer in das Leben der Bandmitglieder ein und blickt bei jedem einzelnen hinter die Fassade, was nicht nur Schönes zum Vorschein bringt. Dass Mirror, Mirror ein Debütroman ist, ist kaum zu glauben, auch wenn man weiß, dass Cara Hilfe der bekannten Autorin Rowan Coleman hatte. Die charakterlichen Entwicklungen sind unfassbar gut und ich bin wirklich fasziniert davon, wie sehr die Gefühle der Clique auf mich übertragen wurden.

Auch der Schreibstil ließ bei mir keine Wünsche offen. Selbst die Jugendsprache, die in vielen Büchern oft zu gewollt wirkt, trifft hier meines Erachtens voll ins Schwarze. Sobald ich das Buch aufschlug, war ich wieder sofort in London und linste Red über die Schultern, die neben der Band, Freundschaften, Familie und Gefühlen auch sich selbst auf die Reihe kriegen muss. Ich war wirklich mittendrin und genau dieses Gefühl habe ich seit einer ganzen Weile bei einem Buch gesucht und in letzter Zeit viel zu selten bekommen.

Ich weiß gar nicht, was ich noch dazu sagen soll. Es ist für mich eines meiner Highlights in diesem Jahr und wenn ich könnte, würde ich am liebsten jeden von euch zwingen es zu lesen, aber ich denke, man muss schon echt Bock drauf haben, um sich darauf einlassen zu können. Kann man das kriegt man eine tiefgründige Geschichte, die einem das ein oder andere Lächeln auf die Lippen zaubert, aber auch sehr tiefgründig ist und zum Nachdenken anregt. Vor allem die Gesellschaftskritik, die immer wieder durchkommt, ließ mich innehalten, mich selbst reflektieren und brachte teilweise wirklich großartige neue Denkansätze.


Ihr merkt, ich bin absolut begeistert und kann dieses Buch einfach nur immer und immer wieder ohne irgendwelche Vorbehalte empfehlen! Auch wenn es um Protagonisten in der Pubertät geht, kann man für dieses Buch kaum zu alt sein.

Signatur 2

 

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