Ich bin schon seit… naja, immer ein Pferdemädchen. Vom Haus meiner Eltern aus, konnte ich in die Reitanlage unseres Städtchens schauen, saß selbst jahrelang auf dem Pferd und war bis vor Kurzem auch selbst Pferdemami. Dass ich da an diesem Buch nicht vorbeikam, ist glasklar und daher bedanke ich mich bei Chloe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und weise euch mal wieder auf die Spuren von Werbung hin, die dieser Artikel beinhalten könnte.
Klappentext:
Was würdest du tun, wenn dein Freund und Mentor bei einem Reitunfall stirbt und dir das Pferd vererbt, das daran schuld ist? Was tust du, wenn deinem größten Konkurrenten jedes Mittel recht ist, um dieses Pferd zu bekommen? Und was machst du, wenn du dich ausgerechnet in ihn verliebst? Ein gefühlvoller und spannender Roman, in dem sich zwei Feinde zwischen Liebe und dem Erfolg im Profisport entscheiden müssen. „Never give up“ ist in sich abgeschlossen, obwohl es zu einer Reihe gehört. Weitere Bücher mit anderen Paaren werden folgen. In den Folgebänden wird man auch Sven und Jane wiederbegegnen.
Details:
* Selfpublished * 370 Seiten * eBook * 2,99 € * Erschienen am 02.04.2018 *
Jane hat es nicht leicht. Nachdem sie mit ansehen muss, wie ihr Trainer und Freund bei einem Reitunfall verstirbt, wird ihr mitgeteilt, dass sie genau dieses Pferd vererbt bekommen hat. Sie hadert mich sich, denn zum einen ist diesem Tier nicht zu trauen, doch auf der anderen Seite möchte sie dem letzten Wunsch ihres Freundes nachkommen. Und dann ist da auch noch Sven, der nicht nur Janes Gefühlswelt gehörig durcheinander bringt, sondern auch noch versucht ihr das Pferd abzuluchsen…
Marie Graßhoff ist eigentlich daran schuld, dass ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Stolz präsentierte sie das fertige Cover des Buches und ich war direkt absolut begeistert. Das Farbschema, die Aufteilung,…- es ist einfach ein Eyecatcher und wunderschön! Und ihr wisst ja, bei schönen Verpackungen kann ich kaum noch Nein sagen.
Leider konnte der Inhalt aus verschiedenen Gründen nicht halten, was der Einband verspricht. Das Geschichte selbst wird abwechselnd aus Janes und Svens Perspektive erzählt, sodass man die Beweggründe beider Figuren besser nachvollziehen kann. Leider half mir dies nicht eine wirkliche Beziehung zu ihnen aufzubauen. Jane habe ich in erster Linie zwar als sehr tierlieb, aber auch eigenbrötlerisch, zickig und teils wirklich anstregend empfunden. Dieses ständige Gemotze Sven gegenüber kostete mich irgendwann immer mehr Nerven und ließ mich immer wieder die Augen verdrehen. Auch für Sven konnte ich mich nur mäßig begeistern. Er ist zwar deutlich netter, aber absolut naiv, blauäugig und manipulierbar. Begehrenswert ist für mich anders.
Und damit wären wir auch bei dem zweiten Punkt, der mir die Lesefreude nahm. Die gegenseitige Abneigung der beiden Protagonisten scheint jahrelange Tradition zu haben. Klar, es ist möglich, dass man solch eine Feindschaft irgendwann mal begräbt, aber leider war mir das hier an manchen Stellen zu unrealistisch und ich hatte das Gefühl, dass dieser Hass nur verschwindet, weil sie sich plötzlich gegenseitig ziemlich heiß finden. Das ist mir persönlich allerdings etwas zu oberflächlich und konnte mich leider überhaupt nicht mitreißen.
Ähnlich ging es mir auch bei den beschriebenen Sexszenen. Ich lese in letzter Zeit einiges an New Adult und habe daher kein Problem mit explizit beschriebenen Momenten in einem Buch, aber ich finde, dass ein gewisses Maß an Ästhetik unabdingbar ist. Leider konnte ich die Szenen in diesem Buch nicht ernst nehmen und für mein Empfinden waren sie alles andere als erotisch.
Positiv hervorheben kann ich auf jeden Fall die Momente, in denen die Pferde mit von der Partie sind. Hier spürt man, dass die Autorin selbst ihre Herz an die Tiere verloren hat und regelmäßig selbst im Sattel sitzt. Ich persönlich saß schon eine Weile nicht mehr auf dem Rücken eines Pferdes, und trotzdem fühlte ich mich genau in solche Momente zurückversetzt. Wind, der einem durch die Haare geht, das Muskelspiel dieses starken und schönen Tieres unter einem und das Vertrauen, das zwischen Pferd und Reiter sein sollte… Hier konnte ich genau fühlen, was die Autorin dem Leser vermitteln möchte und konnte in dem Buch versinken.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten, sodass man gut und schnell beim Lesen voran kommt. Allerdings gab es ein paar Stolpersteine, die mich teilweise echt zum Schmunzeln brachten. Da war zum Beispiel der offene Feldweg zwischen Feldern, den ich sehr witzig fand. Natürlich sind solche Dinge kein Beinbruch, stören aber dennoch irgendwie den Lesefluss und können dem Stil einen ganz schönen Dämpfer verpassen, wenn es sich häuft.
Schlussendlich kann ich sagen, dass Jumping Heart– Never give up ein gutes Buch für Zwischendurch ist, um abschalten zu können. Bei mir landet es durch die vorangegangenen Punkte in der Kategorie Mittelding. Ob ich die Reihe weiter verfolge, kann ich aktuell noch nicht sagen und werde ich spontan entscheiden, wenn die weiteren Bände herauskommen.
Wer kennt das Buch bereits oder hat vor es in nächster Zeit zu lesen? Ich bin gespannt, was ihr zu berichten habt!
6 Comments
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Nicci Trallafitti
Liebe Rika,
ich finde es richtig toll, dass du da so ehrlich, aber gleichzeitig wertschätzend bist in deiner Kritik 🙂
Die aufgezählten Punkte klingen nachvollziehbar, das hätte mich vermutlich auch gestört.
So wie du finde auch ich, dass in erotischen Szenen eine gewisse Ästhetik vorhanden sein sollte.
Liebe Grüße,
Nicci
Rika
Liebe Nicci,
vielen Dank, das freu mich sehr zu hören. Negative Rezensionen sind ja nicht immer einfach zu tippen, daher bin ich beruhigt, dass es nicht so furchtbar böse klingt. Danke. ♥
Erotik liegt halt nicht jedem und ich kann mir vorstellen, wie schwierig es ist solche Szenen zu schreiben, aber das hilft leider nicht, wenn sie dann zu übertrieben oder manchmal auch lächerlich wirken. :/
Liebst,
Rika
Nicci Trallafitti
Da hast du recht! Und du hast das wirklich super gelöst 🙂
Ich könnte so etwas vermutlich auch nicht schreiben. Mache ich aber auch nicht. 😀
Rika
Du könntest ja mal eine schreiben. Nur so zur Probe und nur für mich. 😀
Nicci Trallafitti
Haha. Liiiieber nicht. 😀