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Rezension | Melanie Raabe: Die Wälder

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Auf Bookstagram begegnete mir Die Wälder so oft und mit so vielen positiven Meinungen, dass ich es direkt lesen wollte. Zwischendurch packt mich die Thriller-Lust ja doch immer mal und dieser wollte ich unbedingt nachgehen, weshalb ich mich umso mehr über die Bereitstellung des Rezensionsexemplares gefreut habe. Daher vielen Dank an dieser Stelle an den btb Verlag!

Zusammen mit zwei Buddyreadern machte ich mich also auf den Weg in Die Wälder, doch ob dort finden sollte, was ich suchte..?


Klappentext:

Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte…

Details:

btb Verlag – 423 Seiten – Broschiert – 16,00€ – Erschienen am 27.12.2019 –


Nina und ihre Freunde verbindet in den letzten Jahren nicht mehr viel. Doch ein düsteres Geheimnis aus Kindheitstagen will endlich gelöst werden. Tim, den die Vorfälle von einst nicht loslassen, ist im Alleingang kurz davor Licht ins Dunkel zu bringen. Doch als er stirbt, überträgt er diese Aufgabe seinen alten Bekannten. Vor allem Nina möchte ihrem besten Freund diesen letzten Wunsch erfüllen und begibt sich dabei auf eine Reise, die sie freiwillig niemals unternommen hätte. Sie ist es Tim aber schuldig die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, oder?

Der Thriller besticht im ersten Moment vor allem durch seine düstere Grundstimmung. Diese zieht sich auch lange durch das Buch durch, verlor mich dann aber trotzdem. Vor allem Nina habe ich als platt und anstrengend empfunden, teils sogar richtig nervig. In ihrem Kopf gibt es ein ständiges Hin und Her, was wohl ihre Zerrissenheit und Angst verdeutlichen sollte, das Ganze aber nur unnötig in die Länge zog. Leider litt dadurch auch die zu Anfang noch bedrohliche Grundstimmung immer mehr, sodass ich mich nur noch schwer zum Lesen motivieren konnte.

Auch die Auflösung enttäuschte mich immens. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht spoilern und tiefer in die Materie eintauchen, doch ich habe mir während der letzten ca. 80 Seiten praktisch pausenlos an den Kopf gegriffen. Über fast 350 Seiten hinweg wirft die Autorin Fragen auf, die dann aber so lieblos und kurz abgehandelt werden, dass ich mich frage, ob sie einfach keine Lust mehr hatte. Gingen ihr die Ideen aus? Situationen wurden so an den Haaren herbeigezogen, dass ich bezweifle, dass die Autorin das selbst glauben könnte! Ich habe es wirklich nicht verstanden und war froh, als es vorbei war.

Der Schreibstil konnte mich ebenfalls nicht überzeugen. Zu schlicht, zu lieblos und die hölzernen Dialoge setzten dem Ganzen noch die Krone auf. Ob ich noch ein weiteres Buch der Autorin sollte würde? Fraglich.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mich das Buch gelangweilt hat. Zu Beginn hatte ich noch Lust mitzufiebern und zu raten, in welche Richtung es sich entwickeln würde. Leider machen viele Längen, unlogische Handlungen und absolut skurrile Geschehnisse diese Lust ziemlich schnell zunichte. Aus den genannten Gründen kann ich das Buch leider nur als Fehlschlag betiteln und auch überhaupt nicht weiterempfehlen.

Was ich kurz sagen wollte... (Dein Kommentar geht danach in die Prüfung zur Freischaltung! ♥)